Anlass ist der „Tag gegen Gewalt an Frauen“: Am 25. November eröffnet die Soli-AG eine Ausstellung im Hebel-Gymnasium zum Thema „Häusliche Gewalt“. Gerade in Zeiten des Corona-Lockdowns kommt es häufiger zu körperlicher und seelischer Gewalt gegen Familienmitglieder.
Die Opfer können Kinder, Frauen, aber auch Männer sein. Kontakt- und Ausgehbeschränkungen, Existenzängste, Überforderung und fehlende Ausgleichsmöglichkeiten sind Gründe und Auslöser für Aggressionen.
Allein in Europa wurde laut einer EU-Studie aus dem Jahr 2014 jede dritte Frau irgendwann in ihrem Leben Opfer von körperlicher und/oder sexueller Gewalt. Weltweit sind es laut Zahlen der WHO (2017) sogar 35 Prozent der Frauen. In Deutschland wird fast jeden dritten Tag eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet.
Die Dunkelziffer bei Kindern ist sehr hoch, da Kinder kaum eine Chance haben, sich der häuslichen Gewalt zu entziehen. Menschen, die in ihrer Kindheit Gewalt erfahren haben, neigen später eher dazu, zu Tätern zu werden.
Die Soli-AG unter Leitung von Dr. Henning Hupe hat mit der Unterstützung von der Kollegin Nora Best eine informative Ausstellung in den Kellerräumen zusammengestellt. Lehrkräfte können sie im Laufe einer Woche mit ihrer Klasse besuchen. Auf Plakaten und Over-Head-Projektionen klären die organisierenden Schüler/innen über die vielfältigen Aspekte von häuslicher Gewalt auf.
Sie haben Info-Material und Kontaktadressen verschiedener Organisationen, beispielsweise “Frauennotruf“, „Kinderschutzhaus", „Weißer Ring“ oder "TERRE DES FEMMES“, zusammengestellt. Die Ausstellung macht auf das Tabu-Thema aufmerksam und informiert Betroffene, wohin sie sich wenden können.
Birgit Schillinger