Wie kann man Schüler für klassische Musik begeistern? Indem man sie ihnen vorspielt und dazu Geschichten zum Komponisten und zu den Werken erzählt: Die Schwetzinger Pianistin Tatjana Worm-Sawosskaja hat im Hebel-Gymnasium im Rahmen des Projektes „Klassik an Gymnasien“ 240 Acht- und Neuntklässlern ihr Programm „Beethovens Klaviermusik und ihre Auswirkungen“ präsentiert.
Die renommierte Konzertpianistin, die auch in Schwetzingen ein eigenes Klavierstudio leitet, gibt ihr Wissen und ihre Begeisterung gerne weiter. „Die Musik ist die Sprache meiner Seele. Dieses kostbare Gut möchte ich an die Menschen vermitteln und ihre Herzen erreichen“, erklärt sie zu ihrer Motivation.
Für das Hebel-Gymnasium hat sie ein logisch und historisch aufeinander aufbauendes Programm zusammengestellt: „Es zeigt sich hier eine Verbindungslinie der Klaviermusik von Ludwig van Beethoven über Carl Czerny, Franz Liszt bis zu Sergej Rachmaninow.“ Nach Beethoven (darunter die „Pathétique“) spielt sie Liszt (beispielsweise den „Liebestraum“) und schließlich mehrere Etüden von Rachmaninow. Als zweite Zugabe freute sich das Publikum über Beethovens „Für Elise“, das einige Schüler vom eigenen Spiel kannten.
Den jungen Zuhörern erklärt sie - unterstützt durch projizierte Bilder -, wie sich Musik weiterentwickelt: „So wurden in der Romantik aus kleinen Etüden für Klavier ausgewachsene Konzertstücke mit teilweise programmatischem Inhalt.“ Durch Hintergrundinformationen können Motive herausgehört werden: Rachmaninow hat beispielsweise Klänge seiner Heimat - Kirmes und Glocken seiner Kirche – eingebaut.
Das Konzert wurde durch die finanzielle Unterstützung der Sparkasse Heidelberg, Willi Wolf Akademie, die Zahnheilkunde-Praxis Lauterbach/Kerber sowie das ZSL (Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung) ermöglicht. Musiklehrer Wolfram Sauer hat das Projekt ans Hebel geholt. Für einige Schüler war diese Doppelstunde ein besonders intensives Kennenlernen klassischer Musik. Sie folgten der Profi-Musikerin gebannt bei ihren Erklärungen und Klavierbeiträgen.
Birgit Schillinger