Riesige Geschenkpakete türmen sich auf der Bühne in der Aula des Hebel-Gymnasiums, die sich für den Abend am vorletzten Schultag des Jahres in einen Gottesdienstraum verwandelt hat. Im Zentrum steht ein Tisch, der mit Kerze, Blumenschmuck und Kreuz zum Altar umgestaltet wurde.
Auf eine große Leinwand projiziert sind Wunschzettel von Schülern: ein neues Handy, neue Schuhe, eine Armbanduhr, ein Auto – immer wieder tauchen materielle Wünsche auf, oft nur einer: Geld! Daneben stehen Wünsche nach besseren Noten und Erfolg, nach Freundschaft und Liebe, nach Familienzeit – einmal alle gemeinsam am Esstisch sitzen -, nach Gesundheit – eine neue Niere für den Vater- bis hin zum Wunsch nach einer friedlicheren Welt.
Die Theater-AG und der vierstündige Religionskurs verdeutlichen die Problematik des oft sinnentleerten weihnachtlichen Geschenkezwangs in kurzen Theaterszenen, die Denkanstöße geben. Eine alte Witwe bringt ihr Herz zu Gott, weil sie nichts anderes schenken kann und gibt damit das wertvollste Geschenk, das es geben kann. Ein weißes Leintuch symbolisiert die Spiritualität des Festes, den „neuen Geist“, den Gott an Weihnachten in uns legt.
In den Gebeten wird der Wunsch nach einem freundlicheren Umgang miteinander deutlich, nach Fairness und nach einer gerechteren Welt. Aktuell werden die Opfer und ihre Angehörigen in Berlin mit ins Gebet genommen.
Musikalisch umrahmt wird der ökumenische Gottesdienst, bei dem die Fachschaften Religion, Ethik und Musik zusammenarbeiten, von weihnachtlichen Liedern, die die Gesangsklassen der Schule vortragen.
Die Kollekte, die am Ende des Gottesdienstes eingesammelt wird, unterstützt das Wünsche-Wagen-Projekt des Arbeiter-Samariter-Bundes, das unter dem Motto „letzte Wünsche wagen“ mit einem medizinisch ausgestatteten Reisemobil todkranken Menschen die Erfüllung eines tief geliebten Wunsches ermöglicht, der ohne Geld, Begleitung und Betreuung nicht realisierbar gewesen wäre.
Zum Abschluss macht Rebekka Thoy, Studienreferendarin am Hebel-Gymnasium, der in großer Zahl versammelten Schulgemeinde ein Geschenk, indem sie den bekannten Ohrwurm „Halleluja“ in einer sehr eindrucksvollen Interpretation vorträgt.