24.02.25

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens – Theater-AG spielt „Nichts“

„Nichts bedeutet irgendetwas“, erklärt Schüler Pierre Anthon, „deshalb lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun.“ Mit diesen Worten provoziert er seine Klassenkameraden und verlässt den Unterricht. Der Jugendroman „Nichts“ mit dem Untertitel „Was im Leben wichtig ist“ der dänischen Autorin Janne Teller stellt existentialistische Fragen nach dem Sinn des Lebens.

Die Theatergruppe des Hebel-Gymnasiums hatte sich die Dramenfassung dieses preisgekrönten Romans ausgewählt. Die Entscheidung fiel erst kurze Zeit vor der Aufführung: In nur zwei intensiven Probewochen gelang es dem Team unter der Regie von Lehrer Daniel Zischka einen dichten Theaterabend auf die Bühne zu zaubern, den die begeisterten Besucher sicher nicht vergessen werden.

Die Schlichtheit der Inszenierung – als Bühnendeko dienen nur ein paar weiße Würfel – verstärkte die Wirkung der teilweise extremen Szenen. Denn Pierre Anthons Mitschüler wollen nun „die Bedeutung“ zusammentragen, um ihn davon zu überzeugen, dass es im Leben doch etwas Sinnvolles gebe. Da opfern sie – immer auf Vorschlag eines Gruppenmitgliedes – beispielsweise ihre neuen Schuhe, den geliebten Hamster oder den Gebetsteppich. Diese „bedeutungsvollen“ Beweise werden jedoch meist nicht real gezeigt, vieles wird abstrakt angedeutet und der „Berg der Bedeutung“ entsteht nur im Kopf der Zuschauer.

Die eingeforderten Objekte erfordern immer mehr Verlustschmerz, eine Spirale der Rache und der Grausamkeit schraubt sich in die Höhe. Perfekt ausgewählt ist die dramatische Musik zwischen den Szenen, die das absurdere Handeln in andere Sphären verlegt. Und doch: Pierre Anthon lässt sich von dem „Berg voller Gerümpel“ nicht überzeugen. Die 13 Schauspieltalente – von Klassenstufe zehn bis Abitur – zeigen mit einer überzeugenden Eindringlichkeit ihre zunehmende Verzweiflung, die schließlich in einer finalen Katastrophe endet. Die hervorragende Leistung wurde mit tosendem Applaus belohnt.

Birgit Schillinger

Nein, die geliebten Kuscheltiere liefern auch nicht genug Bedeutung, um das Leben als „sinnvoll“ zu beweisen. Die Theater-AG inszenierte eindrücklich den Jugendroman „Nichts“.
Nein, die geliebten Kuscheltiere liefern auch nicht genug Bedeutung, um das Leben als „sinnvoll“ zu beweisen. Die Theater-AG inszenierte eindrücklich den Jugendroman „Nichts“.
Die Suche nach der „Bedeutung“, für die es sich zu leben lohnt, wird zunehmend verzweifelter. Die Theater-AG inszenierte eindrücklich den Jugendroman „Nichts“.
Die Suche nach der „Bedeutung“, für die es sich zu leben lohnt, wird zunehmend verzweifelter. Die Theater-AG inszenierte eindrücklich den Jugendroman „Nichts“.